Gründe dafür. Und dagegen.

Für alte Mac-Hasen gibt's hier wenig neues zu lesen - wer alte Macs jedoch nicht kennt, der erfährt hier, was am Mac OS und an der Hardware so besonders ist.

Grafische Oberfläche

Heute holt man mit einer grafischen Oberfläche an sich niemand mehr hinter dem Ofen vor. Aber 1987 sagte man mir noch vor einem Rechnerkauf Ein System mit Maus und Fenstern? Bist du verrückt? Die Maus schluckt doch nur Rechenzeit, das ist Spielkram. Ernsthafte Rechner haben sowas nicht. Die gleichen Leute haben sich drei Jahre später dann einen 386er PC mit Windows 3.0 gekauft - soviel dazu.

Der Mac war mit seinem Finder (das, was man heute wohl »Explorer« unter Windows nennt) und seinen durchgängig zu bedienenden Programmen ein Novum. Durchgängig zu bedienen deshalb, weil Apple sehr strenge Richtlinien setzte, wie ein Mac-Programm auszusehen habe. Dadurch wurden alle Mac-Programme ähnlich bedient - einmal eines gelernt, konnte man die Grundfunktionen des nächsten sofort beherrschen.

Einfaches vernetzen

Mir ist kein Hersteller bekannt, der es leichter macht, eine Handvoll Rechner Dateien austauschen zu lassen, als Apple mit Mac OS: zusammenstecken der Netzwerkkabel, einen Ordner freigeben, Ordner am anderen Mac mounten, fertig. Keine Jumper oder I/O-Adressen (wie bei ISA-Karten am PC), keine Treiber, die in den hohen Speicher geladen werden müssen (DOS), kein händisches Vergeben von IP-Adressen, Netzmasken und ähnlichem (SunOS). Mehr dazu im Artikel über AppleTalk & AFP.

Wo ist der Auswurfknopf?

Macs kennen erstmal keinen Auswurfknopf am Diskettenlaufwerk. Die Diskette wird von einem kleinen Motor ein Stück ausgeworfen bzw. ausgespuckt. Der Sinn dahinter ist darin zu begründen, dass vorher zuviele Anwender Disketten per Knopf entnommen haben, obwohl der Computer die Diskette noch brauchte und somit Daten verloren gingen. Das kann am Mac nicht passieren. Die Diskette wird softwaregesteuert ausgeworfen - braucht der Rechner sie noch, so macht er den Benutzer per Warndialog darauf aufmerksam. Das gilt übrigens nicht nur für Disketten am Mac, sondern auch für CD-ROMs und Wechselplatten (ZIP, SyQuest, MO, Bernoulli etc.).

Flexibles Dateisystem

Am Mac gibt es keine Laufwerksbuchstaben. Warum sollte sich der Benutzer auch merken müssen, dass seine vierte Partition auf der zweiten Festplatte ausgerechnet E: heißt? Unter HFS, dem Dateisystem von Mac OS, gibt man seinen Festplatten einfach Namen: Schraddelplatte, Datengrab oder Kundenprojekte. Man kann diesen Namen jederzeit ändern - ohne negative Auswirkungen auf installierte Programme oder die Auffindbarkeit von Dokumenten.

Überhaupt: Man kann beliebige Programme ohne Probleme von A nach B ... Verzeihung, von Schraddelplatte nach Datengrab verschieben. Sie laufen weiterhin. In welchem Ordner ein Programm oder Dokument liegt, ist dem Mac egal. Dateien werden nicht über Pfade gefunden, sondern über eindeutige IDs - und die ändern sich bei Änderungen am Verzeichnisbaum nicht.

Darüber hinaus gab's am Mac bereits 1984 bis zu 32 Zeichen lange Dateinamen. Windows-Anwender waren bis 1995 auf 8 Zeichen eingeschränkt. Nebenbei: In Dateinamen sind am Mac alle Sonderzeichen erlaubt - alle bis auf den Doppelpunkt.

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Letzte Änderung: 2013-06-08, 12:09:15 (CEST)
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